Bildungsbereiche
Der bayerische Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) ist in verschiedene Bildungsbereiche unterteilt, die alle im pädagogischen Alltag einfließen und bearbeitet werden.
Wertorientierung und Religiosität
Das Miterleben von Gemeinschaft, Festen, Ritualen sowie die Begegnung mit Zeichen und Symbolen und nicht zuletzt eigene religiöse Erfahrungen können helfen, Eigenes und Fremdes zu erschließen. Religion und Glaube ist kein eigener, abgegrenzter Bereich, sondern ein fester Bestandteil unserer täglichen pädagogischen Arbeit, wie zum Beispiel:
- kleine, einrichtungsinterne Wortgottesfeiern, die von den Kindern, Team und Herrn Kurat Krehbiel zu verschiedenen Anlässen gestaltet werden (Erntedank, St. Martin, Weihnachten, Ostern oder Schulkinderabschied)
- Ein eigener kleiner „Herrgottswinkel“ ist Anlaufpunkt für kleine Feiern, Gebete, Fürbitten, Danksagen und Hilfesuchende
- Erzählungen aus den hlg. Schriften der Religionen, Bilderbücher, Märchen
- Beschäftigung mit den Heiligen der Religionen: St. Martin, St. Nikolaus, St. Mauritius, Hlg. Barbara, Hlg. Lucia, …
- Kindgerechte Gebete zu den verschiedenen Anlässen
- der bewusste Umgang mit Nahrungsmitteln und der Natur
- das Kennenlernen der Lebensbedingungen und Religionen von Kindern in anderen Ländern
- Solidaritätsaktionen für mittellose Kinder in Osteuropa
Emotionalität und soziale Beziehungen
Der Kindergarten bietet ideale Voraussetzungen dafür, soziale Beziehungen aufzubauen, Freundschaften zu schließen, konstruktives Konfliktverhalten einzuüben, den angemessenen Ausdruck von Gefühlen zu erlernen und das Aufstellen und Einhalten sozialer Regeln zu erproben und dadurch ein positives Selbstbild zu entwickeln.
Der Kindergarten ist nicht nur ein Ort des friedlichen Spielens und Lernens sondern auch ein Ort, wo Kinder mit verschiedenem familiärem und kulturellem Hintergrund auf einander treffen und lernen, mit starken Gefühlen und Konflikten umzugehen.
Konflikte gehören zum Alltag, sie sind Ausdruck verschiedener Bedürfnisse und Interessen. Eine Atmosphäre gegenseitiger Anerkennung, Respekt, lebendigen Erziehens und demokratischen Miteinanders ist optimale Voraussetzung für die Ausbildung beziehungs- und konfliktfähiger Kinder.
Sprache und Literacy
Sprachförderung ist kein eigener Bildungsbereich, sondern im gesamten Tagesablauf integriert. Lieder, Fingerspiele, Reime, Gedichte, Wort- und Silbenspiele, Kreis- und Bewegungsspiele, Rollen- und Theaterspiele, Bilderbuchbetrachtungen, Geschichtenerzählen, Einzelgespräche, Gruppengespräche und Konfliktlösungsgespräche sind Bestandteile unserer täglichen Bildungs- und Projektarbeit.
Sprachkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation und eine wesentliche Voraussetzung für schulischen und beruflichen Erfolg.
Deshalb fördern wir unsere deutschsprachigen Vorschulkinder im letzten Jahr vor der Schule im Intensivkurs „Sprache macht Spaß“ und die Vorschulkinder mit Migrationshintergrund im „Vorkurs Deutsch I und II“ zusätzlich. (Siehe: „das machen wir noch“)
Informationstechnische Bildung, Medienbildung- und Erziehung
Medienkompetenz bedeutet einen bewussten, kritischen, selbst bestimmten und verantwortlichen Umgang mit Medien, denn Medien beinhalten sowohl Chancen als auch Risiken. In unserem Kindergarten setzen wir Printmedien, CDs, DVDs und MCs passend zu den Themen, Festen, Feiern und zur Unterstützung von Stimmungen ein. Wir achten immer darauf, dass die eingesetzten Medien gewaltfrei, vorurteilsfrei und altersgemäß sind.
Mathematische Bildung
Vieles, was wir im Alltag mit den Kindern erarbeiten, beinhaltet mathematische Grunderfahrungen ohne, dass es bewusst wahrgenommen wird.
Im Morgenkreis stellen wir das Datum, die Jahreszeit, das Wetter, die Temperatur, die Uhrzeit und die Anzahl der Kinder gemeinsam fest.
Tisch- und Würfelspiele, Kaufladen mit Waren und Geld, Zähl-, Vergleich- und Zuordnungsspiele, Abzählverse ermöglichen erste spielerische mathematische Vorerfahrungen, die die Basis für lebenslanges Lernen und Erkenntnisse in fast jeder Wissenschaft, der Technik und der Wirtschaft bilden.
Naturwissenschaftliche und technische Bildung
Wir wollen dem Forscherdrang und der Neugier der Kinder durch entsprechende Angebote gerecht werden, Themen für Kinder sichtbar machen und sie in einer offenen, positiven Atmosphäre zum Beobachten und Fragenstellen anregen.
Lupen, Waagen, verschiedene Uhrenarten, verschiedenste Werkzeuge und Werkmaterialien, Magnete, Kaleidoskope uvm. stehen den Kindern je nach Anlass und Thema zum Experimentieren zur Verfügung und alle Fragen, Probleme, Erfolge und Misserfolge werden miteinander bearbeitet.
Einblicke in die Arbeitswelt der Erwachsenen durch Besuche bei Feuerwehr, Polizei, Gärtnerei, Bäcker, usw. aber auch Museumsbesuche, Exkursionen uvm. festigen den persönlichen Bezug der Kinder zu ihrer Umwelt, helfen ihnen, sich in ihrer hoch technisierten Welt besser zurechtzufinden ebenso wie den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu stärken.
Umweltbildung- und Erziehung
Vor unserem christlichen Hintergrund sehen wir Natur und Umwelt als Teil der Schöpfung, für die es lohnt und Spaß macht, sich für eine gesunde Umwelt einzusetzen und zukunftsorientiert zu handeln.
In verschiedenen Projekten erarbeiten wir umweltbezogenes Denken und Handeln auf vielfältige Weise. Die Kinder lernen die besondere Schönheit von Flora und Fauna kennen, schätzen und schützen, entdecken Zusammenhänge und Kreisläufe und die Auswirkungen von unsensiblen Eingriffen.
Die Trennung von Müll ist ebenso Bestandteil unseres Alltags wie der bewusste Umgang mit Wasser und Strom.
Der freudige und achtsame Umgang mit Lebensmitteln wird täglich bei der Brotzeit, beim gemeinsamen Mittagsessen und bei den verschiedenen Aktionen wie Obst- und Gemüsetag, Müslitag und Kochtag erlebt und vermittelt.
Ästhetisch, bildnerische und kulturelle Bildung und Erziehung
Kinder haben ausreichend Zeit, Raum, Möglichkeit und Anreiz, ihre Interessen, Begabungen und Vorlieben zu entdecken, zu vertiefen und zu stärken. In unserem Malschrank stehen die unterschiedlichsten Materialien zur freien Verfügung (Papier, versch. Farben, Scheren, Klebstoff, wertfreies Material, Naturmaterialien, …)
In verschiedenen Projekten erarbeiten wir mit den Kindern unterschiedliche Techniken, sie lernen Kunstwerke berühmter Künstler kennen und erfahren viel über den kulturellen Kontext.
In der Puppenecke können Kinder in fremde Rollen schlüpfen, sich verkleiden und verschiedene Ausdrucksformen erproben.
Beim kreativen Arbeiten gibt es kein richtig oder falsch, schön oder hässlich, sondern nur den Spaß am Erschaffen.
Musikalische Bildung- und Erziehung
Gemeinsames Singen und Musizieren stärkt die Kontakt- und Teamfähigkeit und ist Ausdruck reiner Lebensfreude.
In unserer Einrichtung hat musische Förderung einen hohen Stellenwert:
- Lieder und Musik führen uns durch den Tag (Morgenkreislied, Aufräumlied)
- Lieder und „Flippige Musik“ zu Geburtstagen, Festen, Feiern
- Tänze zu verschiedenen Anlässen
- Meditationsmusik zur Einstimmung in den Tag oder beruhigende Instrumentalmusik für Meditationen und die Ruhezeit
- Kleine Konzerte m. Orff-Instrumenten für die Eltern zum Adventssingen
- Verschiedene Musikrichtungen (Klassik, Ethnische Musik, Kinderlieder, Orgelmusik, Naturklänge, ….) erweitern den Hörhorizont der Kinder.
Eine Erzieherin fördert und begeistert 1x pro Woche zusätzlich die „Musikkinder“ mit Liedern, Spielliedern, Tänzen und der behutsamen Heranführung an die Benutzung der Orff-Instrumente. So erwerben sie spielerisch und mit viel Spaß ein Gefühl für Rhythmus und Bewegung.
Gesundheitserziehung:
Gesundheitsförderung hat in der Elementarpädagogik heute einen hohen Stellenwert. Kindergärten sind ein idealer Ort dafür, eine umfassende und chancenreiche Gesundheitsförderung zu leisten.
Folgende Aspekte der Gesundheitserziehung sind uns wichtig und lassen sich weitgehend in den Alltag integrieren:
- Ernährung:
Da viele Kinder einen großen Teil des Tages bei uns verbringen, ist uns ein qualitativ gutes Angebot an Speisen und Getränken sehr wichtig. Deshalb wird das gelieferte warme Mittagessen aus saisonalen und regionalen Zutaten hergestellt. - Bei der mitgebrachten Brotzeit und beim Mittagessen legen wir Wert auf abwechslungsreiche, ausgewogene und in ansprechender Form zubereitete Speisen. Süßigkeiten zur Brotzeit sind nicht erlaubt.
Zu Trinken gibt es jederzeit Wasser und ungesüßten Früchtetee für die Kinder. - Einmal pro Woche erhalten wir regionales und saisonales Obst und Gemüse durch das EU-Schulfruchtprogramm, das den Kindern jederzeit zur Verfügung steht.
- Ernährung soll nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern ein Genuss mit allen Sinnen sein. Esskultur, Tischmanieren und gemeinsame Mahlzeiten sind auch die Pflege sozialer Beziehungen. Außerdem wollen wir den Kindern Erfahrungen mit der Zubereitung von Speisen, dem Umgang mit Lebensmitteln und den nötigen hygienischen Maßnahmen vermitteln. (Obst-Gemüsetage, Müslitage, Kochtage)
- Bewegung:
Eine Turnhalle, ein großer Garten, der Kirchhof, ein umzäunter Wiesenbereich hinter der Kirche, Treppen, Teppiche, Stühle und verschieden gestaltete Spielbereiche bieten den Kindern mannigfaltige Bewegungs- und Rückzugsmöglichkeiten. - Körperpflege:
Erwerb von Hygieneregeln (Händewaschen), Zahn- und Mundpflege, richtiger Toilettenbesuch, Benutzung von Sonnencreme. - Körper und Körperbewusstsein:
Mittels Fantasiereisen, Massagen, Entspannungsgeschichten und Atemübungen lernen die Kinder ihren Körper besser kennen und steuern und zeigen ihnen neue Wege mit unterschiedlichen Emotionen umzugehen. - Ruhe, Rückzug, Erholung, Entspannung:
Kinder sollen ein Gespür entwickeln, wann sie ihrem Körper etwas Gutes tun sollen, wann sie Ruhe oder Schlaf benötigen, welche Strategien zur Bewältigung von Stress und negativen Emotionen es gibt. - Sicherheit:
Wir vermitteln den Kindern ein Grundwissen über das richtige Verhalten bei Unfällen und Feuer (Feueralarmübungen).
Wir üben mit den Kindern das richtige Verhalten im Straßenverkehr in enger Zusammenarbeit mit der Polizeidienststelle 44 ein
Resilienz
Widerstandsfähigkeit ist die Grundlage für eine positive Entwicklung, Gesundheit, Wohlbefinden und hohe Lebensqualität sowie der Grundstein für einen kompetenten Umgang mit individuellen, familiären und gesellschaftlichen Veränderungen und Belastungen.
Widerstandsfähige Kinder zeichnen sich durch folgende Fähigkeiten aus: Selbstbewusstsein, Neugier, Eigenaktivität, positive Lebenseinstellung, Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme.
Ein sicheres, positives soziales Umfeld und ein demokratischer Erziehungsstil unterstützen das Kind in seiner Entwicklung zur widerstandsfähigen Persönlichkeit. Kinder lernen, dass es sich lohnt, sich für eine Sache einzusetzen und dass Fehler keine Misserfolge sind, sondern als Lernchance und Herausforderung zu betrachten sind. Neue Anforderungen und ungewohnte Situationen fordern von den Kindern verschiedene neue Reaktionen und Strategien.
Wir geben den Kindern ein breites Repertoire an Problem lösenden Strategien an die Hand und Raum, Zeit und Möglichkeiten, diese auszuprobieren und zu verinnerlichen.
Kinderschutz
Das Thema Kinderschutz hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, für alle pädagogischen Fachkräfte und Eltern hohe Priorität und ist somit ein wesentlicher Bestandteil der pädagogischen Arbeit in unserer Einrichtung.
Kinder und Erwachsene sollen sich in unserer Einrichtung wohl und sicher fühlen, insbesondere gilt es, indem wir achtsam, wertschätzend und einfühlsam mit allen Belangen der Kinder umgehen, die uns anvertrauten Kinder zu jeder Zeit vor psychischer, physischer und sexueller Gewalt sowohl innerhalb der Einrichtung als auch im persönlichen Umfeld der Kinder zu schützen.
Alle Mitarbeitenden sind sich dieser Verantwortung gegenüber jedem einzelnen Kind bewusst.
Unser Schutzkonzept beschreibt Maßnahmen zum Schutz der Kinder und dient der Prävention von Kindeswohlgefährdungen und der Intervention bei Verdacht auf und Eintreten von Kindeswohlgefährdungen.
Sie können unser ausführlichen Schutzkonzept, das wir im April 2021 erstellt haben und dass wir einmal jährlich überarbeiten, in aller Ruhe lesen oder herunterladen.